Der TVD: „Seuchenjahr, Dauerverletzte, Minikader“

Der TVD: „Seuchenjahr, Dauerverletzte, Minikader“

Die Bayernrundfahrt im Rahmen der Auswärtsspiele in der Volleyball Regionalliga führt die Damen aus Neudrossenfeld und Hollfeld diesmal nach Niederbayern. Ziel ist Dingolfing, der dortige TVD (Kooperationspartner des Bundesligisten Rote Raben Vilsbiburg) Gegner am Samstag um 17:00 Uhr.

Die Gastgeberinnen sind als Aufsteiger aktuell auf Tabellenplatz 2 positioniert, haben bislang nur 3 Spiele (jeweils mit 2:3) sehr knapp verloren und könnten somit eigentlich sehr zufrieden sein  –  eigentlich! Denn mit vier zweitligaerfahrenen Spielerinnen, einer ehemaligen kosovarischen Nationalspielerin und einem qualitativ sehr guten Restkader war die ursprüngliche Zielsetzung des „frühzeitigen Klassenerhalts“ wohl nur eine gezielte taktische Tiefstapelei. Ziel kann und muss bei der Qualität des Kaders der Aufstieg in Liga 3 sein, doch hier steht aktuell der TSV Ansbach im Weg. Deshalb wohl auch das ständigen lamentieren in sozialen Medien und Presse: „Seuchenjahr, Dauerverletzte, Minikader, berufliche Abwesenheiten, müssen Jugendspieler einsetzen…“.

Dazu N.H.Young Volleys Vorsitzender Carsten Böhm: „Die Niederbayern sind echt zu bedauern, wenn man das liest könnte man meinen sie haben keine Mannschaft mehr. Das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau. Da fallen 2 oder 3 von 5 Zweitligaspielerinnen aus – wir haben erst gar keine. Sie müssen mit hochtalentierten Nachwuchsspielerinnen auffüllen – wir spielen bereits die komplette Saison mit 5 U20-Spielerinnen – und wir sind stolz darauf! Und dann gibt es ja auch noch den Kooperationspartner aus der Bundesliga in der Nachbarschaft: da kann man auch schnell mal eine Tine Weidl oder Silvana Oliveira aktivieren/reaktivieren – alles wirklich bedauernswerte Umstände.“

Daher fahren die Rotmaintalerinnen auch als krasser Außenseiter nach Niederbayern. Coach d’Andrea wird bis auf Nicole Steeger (dazu der Trainer: „zu Saisonbeginn vor der Verletzung unsere beste Annahmespielerin“), die erkrankte Hannah Lauterbach und Johanna Meisel, die aus beruflichen Gründen in Berlin wohnt und nur den letzten zwei Spielen beipflichten konnten, der komplette Kader zur Verfügung stehen. Nach den Siegen aus den letzten beiden Spielen kann das Team aus Oberfranken mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel gehen. Dazu nochmal der Vorsitzende: „Unsere Mannschaft hat sich eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen, wir haben etwas Abstand zu den Abstiegsrängen. Daher müssen wir in Dingolfing nicht punkten, die Mädels sollen Spaß haben gegen solch ein tolles Team zu spielen und möglichst attraktiven und aggressiven Volleyball zeigen.“

Auch Trainer d’Andrea sieht den schwierigen Gegner gelassen: „Egal mit wem Dingolfing antritt, solange nicht mindestens zwei oder drei Spielerinnen ihrer 2. Mannschaft auf dem Feld stehen, ist uns Dingolfing durch individuelle Klasse um locker eine Klasse überlegen. Wir gehen also sehr relaxed in das Spiel und schauen wie sich unser Verfolger Esting dieses Wochenende schlägt. Allerdings haben wir auch einen selten guten Zusammenhalt. Man merkt, dass wir ein Team sind und dass das eine unserer größten Stärken ist. Ich bin stolz auf mein Team und dass es momentan nur zwei Plätze hinter einem Team mit so überlegenen Spielerinnen steht wie Dingolfing. Vielleicht bringt uns gerade die Teamleistung ja ein oder zwei Sätze ein. Das wäre schon sensationell.“