Mit einem 3:2 setzte sich am Sonntag in einem spannenden Krimi das Regionalligateam der N.H. Young Volleys gegen die Aufsteiger aus der Oberpfalz, den SV Hahnbach, durch. Beim fünften Aufeinandertreffen der beiden Teams konnten die N.H. Young Volleys ihren bisher einzigen Sieg (aus dem Winter 2015) auf einen weiteren erhöhen. Im dritten Heimspiel siegte das Team das dritte Mal und bewies somit vor mehr als 250 Zuschauern ihre Heimstärke.
Hahnbach war nach dem unzufriedenstellenden Saisonauftakt unter Zugzwang und musste in Oberfranken punkten, um den Anschluss an das Mittelfeld nicht zu verlieren. Die Young Volleys schwächelten zuletzt nach einem sensationellen Saisonstart. Die Chancen standen folglich gut dafür, dass sich ein wahrer Krimi ereignen würde.
Das Drama nahm bereits im ersten Satz seinen Lauf. Drei gute Annahmen und drei Schnellangriffe, deren Timing und Abschlaghöhe zu Fehlern führten, bescherte einen spektakulären, aber erfolglosen Start für die Young Volleys – man lag 3:0 hinten. Was danach folgte musste den 250 Zuschauern wie Resignation erscheinen. Acht Aufschlagfehler und drei hoch abgewehrte Bälle, die ohne Berührung im Zentrum des Feldes landeten sowie weitere massive Eigenfehler gaben dem Satz ein bizarres Bild. Man punktete selbst überlegen und schenkte ohne große Not viele Punkte mit Leichtigkeit ab. Von den 25 Punkten, die Hahnbach erreichte, waren lediglich sieben unstreitbar aus eigener Kraft erzielt worden. Trainer d’Andrea über die Phase: „Die Fehlerquote war brutal. Das ist, als würde man an einem sowieso schon schwächeren Tag mit 10:0 in das Spiel starten müssen. Das Spiel lässt sich von außen quasi kaum beeinflussen.“ Der Satz ging mit 15:25 an die Pfälzerinnen.
Im 2. Satz fand die Damen 1 der N.H. Young Volleys besser in das Spiel. Eine Aufschlagserie von Nicole Steegers brachte eine 6:0 Führung. Die Eigenfehler reduzierten sich zwar, aber prägten noch immer den Spielverlauf. Der Punkte-Puffer verhalf dem Team die unkonventionellen Fehler mit Humor zu nehmen. Der Satz ging an die Heimmannschaft.
Der 3. Satz begann ausgeglichen. Hahnbach merkte nach dem verlorenen Satz, dass sie nicht bis zum Ende auf die Schwäche der Oberfränkinnen zählen konnten und kam nun selbst zunehmend ins Spiel. Keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Die Eigenfehlerquote der Young Volleys nahm wieder zu, was sich die Hahnbacherinnen zu Nutze machen konnten. Auf einen gut heraus gespielten Punkt folgte ab dem Spielstand von 7:7 ein unnötiger Fehler. Trotz der beiden Auszeiten (11:11, 14:17), in denen d’Andrea an Konzentration und positive Stimmung appellierte, fanden die Mädels aus Neudrossenfeld und Hollfeld nicht wieder zurück ins Spiel und mussten mit 17:25 den Satz erneut an den SV Hahnbach abgeben.
Die Young Volleys zeigten sich im 4. Durchlauf kämpferisch. Der Satzbeginn war sehr ausgeglichen, jedoch fanden die Gastgerberinnen – abgesehen von Block und Angriff – wieder zu ihrer gewohnten Stärke. Eine stabilisierte Annahme ermöglichte immer wieder starke Angriffe von Sophia Höreth. Unter Druck passierte nun auch Hahnbach das, was bisher nur den Young Volleys vorbehalten war: Unnötige Eigenfehler. Die Einwechslung von Johanna Meisel bei 18:20 brachte dann durch ihre extrem starke Aufschlagsserie den Satzgewinn von 25:22.
Angefeuert von den zahlreichen Fans wurde das Kämpfen der Young Volleys im 5. Satz belohnt und das Spiel konnte mit einem Ass von Sophie Meyer beendet werden. Nach überschwänglicher Freude war die Enttäuschung über die eigene Leistung sichtlich groß. Dennoch konnten sich zwei Punkte geholt werden, durch die sich die Young Volleys auch weiterhin in der Spitzengruppe der Liga halten kann.
d’Andrea dazu: „Das war heute der schwärzeste Tag seit ich das Team im Oktober 2015 übernommen habe. Wir haben zum einen gute Situationen herausgespielt, haben es uns aber andererseits selbst schwergemacht, weil wir ohne Einwirken des Gegners beispiellose Fehler gemacht haben. In der Mitte des Spiels fing Hahnbach zudem an Druck zu machen. Ich bin froh, dass wir einen so breiten gut spezialisierten Kader haben. Wir konnten so durch viele taktische Veränderungen und Wechsel das Spielniveau deutlich heben und so die Eigenfehler etwas ausgleichen. In vergangenen Spielen bewiesen wir bereits, dass für uns das Konzept keine Starting-6 zu haben sehr erfolgreich ist. Wir können individuell auf eigene und gegnerische Stärken und Schwächen eingehen. Der Sieg heute ist nur einer starken Mannschaftsleistung zuzurechnen. Wir haben bewiesen, dass bei uns das Team mehr wert hat, als der einzelne Spieler. Das ist viel wert ist.“
Am nächsten Samstag steht für die N.H. Young Volleys das nächste Auswärtsspiel beim FSV Marktoffingen an.