Am Sonntag 19.02.2017 waren die N.H. Young Volleyball zu Gast beim derzeitigen Tabellenschlusslicht TV Erlangen. Dennoch konnten sich Young Volleys nicht als Favorit betrachten, reiste man mit einem Minimalkader an, da zeitgleich die Nordbayrische U20 Meisterschaft in Neudrosselfeld stattfand. Sowohl bei der U20, als auch in Erlangen konnte man Schlussendlich von einem positiven Ende sprechen. In Erlangen gewann man 3:1 und in Neudrossenfeld qualifizierte man sich für die Bayrische Meisterschaft. Die Young Volleys halten somit die Liga.
Die Ausgangslage war schwierig. Anders als in anderen Volleyballverbänden der Bundesrepublik schützt der BVV seine Jugendturniere nicht durch ein Spielverbot der Erwachsenen. Daraus entsteht ein Dilemma für Vereine denen die Jugendarbeit wichtig ist: Am gleichen Wochenende fanden in Neudrossenfeld die Nordbayerischen Meisterschaften der weiblichen U20 statt. Folglich mussten sich die Young Volleys entscheiden, ob sie ihrem Namen treu sein wollen, oder die Tabellenziele der ersten Damen verfolgen wollen – nicht aber alle Ziele, denn auch die erste Damen will mit ihren fünf Jugendspielern eben die Jugend weiterbringen. Ein Förderungsdilemma das zugunsten der Jugendmeisterschaft entschieden wurde. Zudem wurde Michaela Dutz vom Verein Freigestellt, um an der Südbayrischen U20 Meisterschaft für den Bundesliganachwuchs aus Vilsbiburg anzutreten, die aus Mangel an Spielern nur schwer auf Dutz verzichten konnten. Das Personalproblem Riss ein Loch auf der Mittelblockposition, die nur noch die die krankheitsbedingt angeschlagene Sophie Mayer vertreten wurde. Nora Anders wechselte von Diagonal auf Mitte, bekam aber im Training keine Chance sich mit ihrer Zuspielerin einzuspielen, da Meike Schirmer zu allem Überfluss im einzigen Training der Woche Krank ausfiel.
Personell Unterstützt wurde das Team von Leonie Schwarz, eine Spielerin aus Damen 2 und ebenfalls U20 Spielerin. Sie wäre bei den Jugendmeisterschaften, die am Sonntag um Platz 3 spielten und das Ticket zur Bayerischen Meisterschaft losen wollten, voraussichtlich wenig zum Zug gekommen, sodass durch sie der Kader von Damen 1 auf 8 Leute erweitert werden konnte. Der Liberoeinsatz war nun möglich.
Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Wechseloptionen heute kaum möglich sind, startete das Team hoch motiviert in das Spiel. Der erste Satz verlief ausgeglichen, jedoch schlichen sich Fehler ein und man mussten Satz mit 22:25 an Erlangen abgeben.
Im zweiten Satz konnten sich die Mädels aus Neudrossenfeld und Hollfeld gleich zu Beginn einen Vorsprung erspielen. Doch dann beim Spielstand von 8:4 verletzte sich Lisa Meisel am Fuß und konnte das Spiel nicht fortsetzen. Leonie schwarz Zeit für die Regionalliga war gekommen. Bisher spielte sie gerade in dieser Saison erstmals in der Bezirksliga. Dort allerdings auf der Mitte und nicht als Annahmespielerin. Trainer d’Andrea dazu: „Mein Team hat Leonie überragend unterstützt. Wir haben sie in jeder Rotation auf die Position gestellt, der ihren bisherigen Erfahrungen am ähnlichsten kam. Das führte dazu, dass nahezu jede Spielerin eine Veränderung im Angriff, Block oder in der Abwehr hinnehmen musste. Niemand hat über das befremdliche Spiel gemeckert. Alle haben Vollgas gegeben. Leonie selbst hat ihre Aufgabe super gemeistert und die ersten Angriffs-, Block- und Aufschlagpunkte in der Regionalliga gesammelt. Ohne Leonie hätten wir verloren. Das wissen wir zu schätzen.“ Trotz der veränderten Positionen – vor allem in der Abwehr – bewies die Mannschaft Kampfgeist und sicherte sich den Satzgewinn.
Auch in Durchgang 3 blieben die Mädels hoch konzentriert. Leonie gelang es sich gut in das Spiel zu integrieren. Durch gute Aufschläge und eine solide Annahme konnte man die Heimmannschaft in Schach halten und den Satz deutlich mit 25:15 gewinnen.
Mit dem Ziel drei Punkte auf das Tabellenkonto zu sammeln und somit den Klassenerhalt schon vorzeitig zu sichern begann Satz 4. Nora Anders, die ab der Verletzungen von Lisa als Außenangreiferin spielte, und Sophia Höreth zeigten sich als Führungsspielerinnen. Durch eine kämpferisch gute Teamleistung konnte man auch diesen Satz gewinnen.
d’Andrea zum Spiel: „Ich bin sehr froh, dass meine Mädels Charakter gezeigt haben. Toni musste ab Satz zwei ein wirres Spiel spielen und hat super rein gefunden. Nora hat sowohl von der zwei, drei, als auch vier angreifen müssen. Über die vier darf sie bei mir aus taktischen Gründen trotz der Diagonalposition nie ran. Krissi und Sophia haben hinter dem Block hergeräumt. Das war schon echt schön zu sehen. Am meisten freut mich aber an diesem Wochenende etwas anderes. Ich habe mir sagen lassen, dass Fanny und Leonie Stöcker auf der Nordbayrischen eine Führungsrolle übernommen haben und ihren Nebenspielerinnen taktische Anweisungen gegeben haben. Im letzten Jahr war das noch nicht der Fall. Ich freue mich darüber, dass wir im Verein an verschiedenen Stellen an der Qualität unserer Spieler arbeiten können.