„Das Team ist deutlich besser geworden“

„Das Team ist deutlich besser geworden“

Vergangenen Sonntag reisten die N.H. Young Volleys nach Oberbayern und traten dort am zweiten Spieltag der Regionalliga Süd-Ost gegen den SV Esting an. Obwohl das Spiel im 3. Satz zum Satzende bereits verloren schien und die Spielerinnen aus Neudrossenfeld und Hollfeld drei Matchbälle gegen sich hatten, konnten Sie die Partie drehen und erkämpften sich ein knapp verlorenes 5-Satz-Spiel (17:25, 23:25, 26:24, 25:6, 17:19).

Nachdem die Gegnerinnen aus Esting erst letztes Jahr aus der 3. Liga in die Regionalliga abgestiegen sind, verloren die N.H. Young Volleys in der vergangenen Saison beide Spiele klar mit 3:0. Man stellte sich vorab auf ein schwieriges Spiel ein. Die Gastgeberinnen zählen zu den Top Mannschaften der Liga. Zuletzt stärkten sie den personell verschmälerten Kader mit Spielerinnen aus dem nahegelegenen Inning. Der SV Inning zog sich aus der Bayernliga Süd zurück.

Im ersten Satz der Begegnung starteten die N.H. Young Volleys mit druckvollen Aufschlägen und Angriffen gut in die Partie. Schnell lagen sie 4:1 vorne, bis die Gegnerinnen ab der Mitte des Satzes das Spiel an sich nahmen. Den Oberfränkinnen fiel es schwer, sich auf das im Vergleich zur Vorsaison taktisch veränderte Spiel der Münchnerinnen einzustellen. Zum Ende des Satzes brachten eigene Fahrlässigkeiten den SV Esting zum Satzgewinn mit 25:17.

Im nächsten Durchgang griff die umgestellte Strategie merklich. Den druckvollen Aufschlägen und dem schnellen Spiel der Gegnerinnen stellte man sich sicher entgegen. Immer wieder lagen die Gäste vorne und zeigten ihre spielerischen Stärken. Dem Respekt gegenüber dem Gegner oder der Nervosität geschuldet konnten die Young Volleys das Ende des Satzes nicht für sich Nutzen und häuften vier gravierende Eigenfehler an, die sie den Satz 26:24 verlieren ließen. „Esting ist einer der stärksten Mannschaften der Liga. Wir haben bis zum zweiten Satz gebraucht, um uns taktisch auf sie einzustellen. Vor allem ihr Aufschlag und der abschlagshohe Einbeiner machten uns Probleme,“ fasst d’Andrea den Abschnitt zusammen.

Der ausgeglichene dritte Satz nahm erstmals eine Wende, als der Block zum Ende des Satzes taktisch umgestellt wurde. Die Einwechslung von Leonie Stöcker auf der Diagonalposition zeigte Erfolg. Vorherige Fehler waren allerdings kaum auszugleichen. Beim Stand von 24:21 für die Heimmannschaft sah man den Satz bereits verloren. Doch die Young Volleys trumpften und ließen sich von den drei Matchbällen gegen sich nicht beeindrucken. Sie wollten den Satzgewinn, erhöhten den Druck und das Risiko im eigenen Aufschlag und spielten im Angriff clever die Gegnerinnen aus, wodurch sie sich auf ein 24:24 die Weichen für einen möglichen Satzgewinn stellten. Selbst beim nächsten gegnerischen Matchball bei 25:24 behielten sie die Nerven und gewannen mit drei Aufschlagwinnern von Zuspielerin Meike Schirmer den Satz mit 27:25 Punkten.

Was die mitgereisten Fans im vierten Satz erlebten, war ein einzigartiges Spektakel. Unter dem Schock des Satzverlusts schwankten die Elephants bereits zu Satzbeginn. Eine Aufschlagserie folgte der anderen. Neben Assen wurden die Bälle, die keine direkten Aufschlagpunkte waren, zu Punkten verwandelt. Die gegnerischen Angriffe blieben am Block hängen und die Angreiferinnen platzierten die Bälle geschickt im gegnerischen Feld. Spielstände von 14:1, 18:2, und letztendlich ein Satzergebnis von 25:6 sind im Volleyball eher Seltenheit. „Der Satz zu sechs ist zwar bemerkenswert, aber nichts auf dem man rumreitet. Esting hat sich gut präsentiert und unserer Leistung der ersten zwei Sätze nach auch nicht unverdient gewonnen. Solche Sätze passieren und können uns auch passieren. Das mindert Estings Leistung nicht“, gibt sich Trainer d’Andrea sportlich.

Nun musste der Tie-Break die Entscheidung bringen. Im ausgeglichenen Satz zeigten beide Teams Volleyball auf höchstem Liga-Niveau. Vor allem die stabile Annahme ermöglichte ein konstantes Zuspiel, durch das sich die Young Volleys absetzen konnten und den Sieg fast schon sicher hatten. Die Gäste erkämpften sich insgesamt sechs Matchbälle, doch auch die Heimmannschaft gab nicht auf und spielten durch taktischen Wechsel all ihre Erfahrung aus. Unglücklich mussten sich die N.H. Young Volleys mit 19:17 in einem spannenden Spiel geschlagen geben.

„Wir haben trotz anfänglicher Schwierigkeiten unsere Spielstrategie sehr konsequent weitergespielt. Selbst dann noch, als wir drei Matchbälle gegen uns hatten. Dass wir hinterher fast noch gewonnen hätten, spricht für die mentale Stärke unserer Mannschaft. Ich erzähle heute noch etwas stolzer als sonst schon von meinem Team“ resümiert der Trainer strahlend diese Begegnung.

Estings Zuspielerin Pohl lobte die Oberfranken nach dem Spiel ungewollt: „Eure Einkäufe diesen Sommer haben sich auf jeden Fall gelohnt. Das Team ist deutlich besser geworden.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste sie allerdings nicht, dass der einzige gegen Esting aufgestellte Neuzugang aus taktischen Gründen keinen Spielanteil bekommen hat. Das Team scheint sich schlicht weiterentwickelt zu haben. Süße Worte nach einem harten Trainingssommer.

Am kommenden Samstag spielen die Young Volleys vor heimischer Kulisse gegen den TSV Obergünzburg. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr in der 3-fach-Turnhalle der Friedrich-von-Ellrodt-Volksschule in Neudrossenfeld.

 

Es spielten: Kristina Böhm, Fanny Gnade, Sophia Höreth, Hannah Lauterbach, Sophie Mayer, Johanna Meisel, Meike Schirmer, Nicole Steeger, Leonie Stöcker, Sandra Ullrich und Elke Wolf.