„Allgäu-Fluch“ gebrochen

„Allgäu-Fluch“ gebrochen

Am Sonntag reisten die N.H. Young Volleys zum dritten und letzten Mal in dieser Saison ins Allgäu zum Tabellenzweiten, dem TSV Obergünzburg. Die heimischen Fans boten den Oberfranken eine tolle Kulisse für ein spektakuläres und spannendes Spiel. Nach einer starken Mannschaftsleistung stand am Ende ein knapper aber verdienter 3:2 (27:25,25:21,12:25,15:25,15:9) Sieg zu Buche.

Vor dem Spiel schaute man teils besorgt auf Sonntag. So gab es Stimmen in Vorstand und Fanklub, die von einem „Allgäu-Fluch“ sprachen; ergatterten die Oberfranken im Allgäu in drei Spielen bisher Null Sätze. Dennoch war das Team zuversichtlicher. Spielführerin Meike Schirmer kommentierte: „Eigentlich liegt uns die Art, wie Obergünzburg spielt. Das sieht man auch anhand des Hinspiels.“ So unsicher die Prognose also sein konnte, versprach sich doch ein spannendes Spiel, dass durchaus in der Manier der letzten Wochen ein Fünf-Satz-Spiel werden konnte.

Der erste Satz begann ausgeglichen, wobei sich bei den Young Volleys immer wieder Fehler einschlichen und somit die Gastgeber sich bis Mitte des Satzes eine 16:8 Führung erspielen konnten. Nun hatte sich die Spielgemeinschaft aus Hollfeld und Neudrossenfeld aber besser auf das Spiel der Allgäuerinnen eingestellt, somit konnte man mit gutem Block und guter Abwehr wieder ausgleichen. Durch weiter sehr druckvolle Aufschläge konnte man den Satz doch noch knapp mit 27:25 für sich entscheiden.

Auch im zweiten Satz entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, währenddessen auch hier der TSV Obergünzburg immer mit ein paar Punkten in Führung lag. Ähnlich zum ersten Satz kämpften sich die Young Volleys immer wieder zurück, dabei halfen immer wieder auch kleinere Aufschlagserien wie von Mittelblockerin Leonie Stöcker oder Zuspielerin Meike Schirmer. Zunehmend punkteten die Gäste aus der eigenen Blockabwehr und mit aggressiven Angriffe von Sophia Höreth und Lisa Meisel, die ein erstklassiges Spiel machte. Mit Kampfgeist drehte die Oberfranken auch diesen Satz und gewannen 25:21.

In den darauffolgenden beiden Sätzen erhöhte die Gastgerberinnen nochmals den Druck im Aufschlag und Angriff und kämpften sich so zurück in die Partie. Diesem Druck konnten die Young Volleys nicht viel entgegensetzen und somit gingen beide Sätze sehr deutlich mit 25:12 und 25:15 an das Team aus dem Allgäu. Mit verzogener Miene kommentiert Young Volley Trainer d’Andrea die Sätze: „Der Aufschlag-Druck wurde zu hoch für uns. Wir haben Asse kassiert und konnten – bedingt durch die restlichen Annahmen – mit dem Angriff kaum den starken gegnerischen Block in Schwierigkeiten bringen. Wir konnten den Gegner in den beiden Sätzen nicht viel entgegensetzen.“

Im Entscheidungssatz lies der Druck wieder etwas nach und die Young Volleys konnten wieder aus einer guten Annahme ihr Spiel aufziehen. Man konnte sich über den gesamten Satz kontinuierlich absetzen und immer wieder auch durch den starken Block um Sandra Ullrich und starke Angriffe von Hannah Lauterbach und Fanny Gnade punkten. Am Ende reiste man nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit einem verdienten 3:2 Erfolg beim TSV Obergünzburg und zwei wichtigen Punkten nach Hause.

Nach dem Spiel lobte der Allgäuer Trainer Juraj Misik die Gäste: „Ihr [d. red. Die Young Volleys] habt verdient gewonnen. Sein Co-Trainer stimmte mit ein und nannte die Abwehrleistung der Young Volleys die beste der Liga. Trainer d’Andrea dazu: „Das sind Komplimente, über die wir uns sehr freuen. Das Trainer-Team ist wirklich gut und erfahren, das wiegt deshalb doppelt. Bezüglich der Abwehr kann ich meinen Mädels auch nur ein großes Lob aussprechen. Wir haben sämtliche Block-Feldabwehr-Systeme gegen Obergünzburg – gegenüber unseren Standardsystemen – umgestellt. Der Trainingsfleiß, in Kombination mit der ausgeprägten Umstellungsfähigkeit, zeigt wie gut meine Spielerinnen ihren Sport beherrschen wollen.“

Es spielten:

Anna-Lena Bauer, Kristina Böhm, Fanny Gnade, Sophia Höreth, Hannah Lauterbach, Lisa Meisel, Nicki Naumann, Meike Schirmer, Nicole Steeger, Leonie Stöcker, Sandra Ullrich, Elke Wolf