In einem fesselnden und nervenaufreibendem Spiel starteten die N.H. Young Volleys am Samstagabend um 18:30 Uhr zu Hause gegen den Bundesliga nachwichs des FTSV Straubing II in die Regionalliga-Saison. Ein nervöser Start ließ die Gastgeberinnen straucheln. Das junge Team um Jugendnationalspielerin Valbona Ismaili nahm das Zepter in die Hand, ließ es aber zu ihrem Nachteil zu früh wieder los. Die Young Volleys gewinnen ihr erstes Saisonspiel mit 3:2 (16:25; 25:19; 19:25; 25:19; 15:10).
Der FTSV Straubing marschierte in der vergangenen Saison mit nur einer Niederlage – auch dort im ersten Spiel – durch die Saison. Mit ihren zwei Jugendnationalspielerinnen Amelie Busch und Valbona Ismaili dominierte das Team die Bayernliga Süd. In diese Saison startet das Team ohne Busch. Der Kader schwächer, aber noch immer nicht schwach. Beim ersten Spieltag fehlten zudem die Wechseloptionen, denn auch Straubing nutzt das Jugendspielrecht.
Ein sonniger Morgen im hügeligen Rotmaintal. Die Young Volleys starten den Tag mit einer Trainingseinheit. Erstmals musste das Team am Spieltag zuvor in die Halle. Trainer d’Andrea war angespannt. Zu wenig konnte sein Team gemeinsam in den letzten Wochen trainieren. Zu wenige Wechselmöglichkeiten boten sich ihm beim ersten Spieltag. Das Training lief top. Doch der Start in das Spiel, ließ das später nicht erkennen.
Und dann ging es los!
Zur Verwunderung der knapp 200 Zuschauer startete Trainer d’Andrea ohne die angeschlagene Sophia Höreth. Die Schulter hatte sich entzündet und so trainierte Höreth in den vergangenen Wochen kaum und wenn ohne Aufschlag und Angriff. Für das Team sollte das keinen Abbruch bedeuten. Mit stabiler Annahme ging es los. Doch bereits am Anfang des ersten Satzes kreisten bei Trainer und Zuschauer Fragezeichen über dem Kopf. Der Aufschlag miserabel. Die Abwehr steif. Der Angriff zu einfach und fehlerreich. Die Young Volleys waren gefangen in der eigenen Nervosität. Die Gäste nutzten das aus und siegten glanzlos im ersten Satz.
Der besser startende zweite und später auch dritte Satz rüttelten die Oberfränkinnen wach. Langsam fand man in das Spiel. Die Aufschläge stabilisierten sich. Das Spiel lief insgesamt sehr ausgeglichen. Die Young Volleys trumpften mit Aufschlag, Annahme und Block. Die Gäste vor allem mit ihren beiden Hauptangreiferinnen Valbona Ismaili und Carlotter Fleckinger. Die Nervosität legte sich, die Fehler blieben aber nach wie vor nicht vollständig aus. So stand es nach drei Sätzen 2:1 für die Gäste.
Die Wende
Fanny Gnade spielte drei Sätze lang ruhig und sauber ihr Spiel. Unscheinbar wie so oft. Doch wer hinschaut erkannte mehr. Trainer d’Andrea dazu: „Vielen fällt es schwer so ein Spiel im Ganzen zu sehen. Phine hat überragend geblockt. Sophia, die dann doch spielte, trumpfte in Angriff und Abwehr. Sandra und Meike schlugen punktreich toll auf. Doch wer den Film Money Ball kennt, der wird mich verstehen, wenn ich sage, dass Fanny bis zum dritten Satz die beste Spielerin war.“
Doch erst dann packte Gnade alles aus. Im gefühlten Alleingang haute sie die Bälle auf den Hallenboden, machte Halb-Asse, kratzte in der Abwehr und nahm lockerleicht die schwersten Aufschläge an. Oben drauf noch zwei Blockpunkte gegen die Nationalspielerin. Der vierte Satz lief. Und das kam auch gut bei den Fans an, die bereits zum Beginn des dritten Satzes auf Hochtouren feierten. Ob es nun die Fans waren die Gnade in Rausch gespielt haben, oder Gnade, die die Fans euphorisierte, wird sich nicht feststellen lassen. Klar ist nur, dass beides zusammen Panik bei den Gästen entstehen ließ. Zwei von Drei Zuspielern gingen auf Valbona. Die Annahme brach ein. Der Satz für Straubing war gelaufen.
Beflügelt ging es in den fünften Satz. Dennoch lagen die Young Volleys kurzzeitig 6:3 hinten. Eine Aufschlagserie von Meike Schirmer, gab den Straubingerinnen den Rest. Der Satz ging wohlverdient mit 15:10 an die Gastgerberinnen. Die Spielerinnen ließen sich von ihren Fans lauthals feiern. Ein Auftaktspiel, das wie so oft in Neusdrossenfeld im Bayreuther Umland für den Volleyball wirbt.
In der vergangenen Saison spielten die Young Volleys in acht ihrer 18 Spiele in Fünf Sätzen. Damit zwei Mal mehr als alle anderen Teams. Fünf dieser Spiele konnten sie für sich entscheiden. Das Auftaktspiel der Regionalliga-Saison 18/19 reiht sich damit in diese außergewöhnliche und anstrengende Serien ein.
Fotos vom Spiel gibt es von unserem Freund Thorsten Ochs auf ochsenfotos.de. An dieser Stelle vielen Dank für das zur Verfügungstellen deiner spitzen Bilder!