Des Sonnabend Mittags zogen die jungen Volleys gen Westen. Voll Kampfeslust ritten sie mit schwerem Geschütz, Heerscharen von grölenden Fußvolk und festem Willen die Hammelburg zu stürzen, in die Tiefen des feindlichen Unterfrankens. Doch lief der Sturm auf die Burg anders als gedacht: Zu schwach waren die eigenen Angriffe. Ein Trauerspiel dem Pöbel sich erbot. Zu schlecht der Schlachtplan umgesetzt. Die Hammelburg sich widersetzt.
Tief unten drin verschanzten sich die Widersacher schon im dritten Mond. Doch jede Belagerung kostete Kraft. Plünderte doch stets zuvor ein jeder das Kontor der Hammelburger. Sie litten sehr unter den Angriffen ihrer starken Gegner. Doch nun ging es zu weit. Selbst ein weichlicher Gegner aus Oberfranken wollte den Glanz und Namen der Hammelburg zu Drecke ziehen. „Heuer wolln wir uns aufbegehren,“ so der Plan für ihre Ehren.
Doch so einfach war es den Hammelburgern nicht getan. Ein Bollwerk ergoss sich ihrerseits der Feldmauer. Die schweren Geschosse des Drossenfelder Tribock krachten in das Hammelburger Feld. Der Pöbel ergötzte sich am erdrückenden Angriff der Belagerer. Doch nach kurzem Schock wehrte sich die Hammelburg. Entgegen ein laues Lüftchen bließ den Oberfranken. Ein Lüftchen, doch es es vermag den Sturm zu drehen. Der Hofnarr d’Andrea stand der Belagerung bei. Nah am Felde sprang er herum. Sein Heer zu formlos. Die Heerführer erkannten nicht, wo an der Mauer sie hätten Angreifen sollen. So offensichtlich fand er die bröckelnden Hammelburger Stellen. Doch kam die Niederlage mit ein paar Schellen.
Die zweite Angriffswelle traf die Hammelburg unerwartet hart. Ihre Hiebe wurden weggeblockt. Ihre weiten Fernangriffe trafen nie das Ziel. Der Pöbel jubelte. Die zweite Schlacht wurde für sich entschieden. Der Hofnarr kommentierte später: „Hört hört, sie können es ja doch. Die zweite Schlacht war gut geplant. Der Druck für Hammelburg zu hoch. Mit Freude streckten wir sie nieder.“ Doch der Kampf saß in des Heeres Glieder.
Wie zuvor prägte das Chaos nun die Schlacht. Der Schlachtplan niemanden mehr interessierte. Ein Trauerspiel der Kriegslehre bot sich dem Pöbel beider Lager. Was nun geschah war eine Schmach. Das schlachtenmüde Drossenfeld sich wiedersetzte nicht dem… Nichts. Die Hammelburg wartete ab. Es schien als wär ihr Pulver schon verschossen. Voll dröger Langeweile plätscherte es vor sich hin. Als wären sie im Trunkesrausch, machten die Belagerer Fehler um Fehler. Und so ging auch die dritte Schlacht, an des Burgenhüter Macht.
Eine letzte Schlacht wurde bestritten. Nun ging es um alles oder nichts. Doch während die Burg bisher nur gegenhielt, vernahm auch sie, dass eine offene Schlacht nun sinnvoll sei. Dem Siege nah, wuchs nun der Hammelburger Kriegeslust. Zur Freude ihres Pöbels stürmten die Hammel nun aufs Feld. Sie griffen an. Ihr Fernangriff saß und da war es schon geschehen. Die Drossenfelder ohne Beute gehen.
Voll Demut zog man sich zurück. Zur goldenen Möve sie sonst gehen. Doch war es ihnen nach Kriegesschmaus nicht. „Heut schmeckt uns nichts so richtig gut: Ob Kartoffel, Hähnchen, oder Rind. Verspeisen wolltn wir nur eins, nen saftigen Hammelburger. So’n sch€!$$!“ sinnierte der Hofnarr.
Der nahnde Winter gibt nun Zeit, die Wunden sich zu lecken. Denn wissen sie, wie tief im Dung sie nun drinstecken.