Das große Saisonstart Interview

Das große Saisonstart Interview

Zehn Tage vor Saisonstart sind die N.H. Young Volleys auf dem Endspurt ihrer Saisonvorbereitung. Wie sind  die neuen? Was ist mit Johanna? Wie seid ihr drauf? Nach dem vor zwei Wochen ein Trainingslager und ein Testspiel anstand und die Young Volleys in Regenstauf und Katzwang zwei äußerst erfolgreiche Turniere spielten, lässt sich die erste Bilanz ziehen. Im Interview die Kapitäne Meike Schirmer und Sophia Höreth sowie Trainer Marc d’Andrea.

Ihr habt dieses Jahr erstmals die Saisonvorbereitung mit eurem neuen Trainer durchgemacht. Wie lief das ab? Was war anders, als in den letzten Jahren?

Meike: Das Athletiktraining war definitiv anders, wir hatten höhere Belastungen, aber auch mehr Effekt. Wir haben im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Techniktraining gemacht und neue Inhalte in der Taktik aufgearbeitet, von denen wir jetzt hoffen, sie im Spiel auch umsetzen zu können.

Fühlt ihr euch fit für die Saison?

Sophia: Ich würde auf jeden Fall sagen ja. Viele Athletik-Einheiten liegen hinter uns, jetzt wollen wir die gewonnene Schnelligkeit und Sprungkraft auch mal anwenden.

Wie schätzt du die Vorbereitungsphase als Trainer ein?

Marc: Es hat sich einiges verändert. Vor allem können wir schneller spielen. Jetzt heißt es das Niveau in Aufschlag, Annahme und bezüglich der Fehlerquote wieder auf das zu bringen, das wir im Februar erreicht hatten. Wir sind inhaltlich schneller fertig gewesen, als geplant. Wir festigen also bereits Neues. Das Zusammenspiel auf den neubesetzten Positionen ist zudem ein Schwerpunkt. Alles in allem sind wir also gut im Saft.

Mit einem Sieg über Ligagegner wie Ansbach, Regenstauf und Bamberg müsstet ihr doch vollends zufrieden sein, oder?

Marc: Das Testspiel gegen Ansbach hat keinerlei Aussage. Wir freuen uns zwar, dass das Ergebnis so positiv für uns aus ging (4:0), doch wissen wir auch, dass der gegnerische Kader nicht vollständig war. Die Turniere liefen positiv. Lediglich gegen Erlangen verloren wir, nachdem wir den ersten Satz dominierten und den zweiten fast in der Tasche hatten. Nur  3 von 20 Sätzen abgegeben zu haben, ist in zwei aufeinander folgenden Tagen durchaus beachtlich. Zumal alle drei Sätze erst am zweiten Tag beim zweiten Turnier abgingen. Zufrieden mit unserer Leistung sind wir also. Das im rechten Moment abzurufen, würde uns auch mit uns vollends zufrieden stellen.

Worauf freut sich die Mannschaft am Meisten in dieser Saison?

Sophia: Als erstes auf den Auswärtskracher Obergünzburg. Da kann man dann gleich mal sehen, wie weit wir mitspielen können. Aber natürlich auch auf die ganzen Spiele vor heimischer Kulisse.

Meike: Die gelernten Inhalte auch im Spiel umzusetzen, gute Spiele mit der Mannschaft abzuliefern und Spaß zu haben. Vor allem aber endlich nach der langen Vorbereitung endlich spielen zu können.

Habt ihr euch mit den Gegnern schon befasst?

Sophia: Wir selbst eher weniger, das macht unser Trainer für uns. Viele Teams kennen wir ja schon aus vorherigen Saisons, oder aus Trainingsspielen wie Ansbach und Bamberg. Andere sind für uns komplett neu. Das wird dann besonders aufregend.

Meike: Mit den Gegnern habe ich mich jetzt nicht wirklich befasst. Ich weiß, welche Platzierungen sie ungefähr gemacht haben und vielleicht wo wir hin müssen. Wie Sophia sagt, gibt es aber auch bekannte Teams.

Du als Trainer bist also weiter?

Marc: Sicherlich habe ich schon einige Infos zu den Gegnern bekommen. Vier Teams haben wir am Wochenende gesehen. Regenstauf wurde bis zur letzten Saison von einem ehemaligen neudrossenfelder Trainer trainiert. Man kennt seinen Stil. Erlangen und Ansbach sind aus dem Vorjahr bekannt. Bamberg ist das erfolgreichste oberfränkische Team. Da schaut man auch mal vorbei. Ich kenne zwei Spielerinnen in der Liga noch aus meiner Bundesliga-Zeit in Köln. Richtig befassen werde ich mich mit den Teams erst, wenn die Spieltage anstehen. Obergünzburg ist also seit Mittwoch in der Planung. Der Fokus liegt aber auf uns. Und das muss er auch.

Der Kader ist größer geworden. Empfindet ihr nun einen größeren Konkurrenzdruck?

Sophia: Ich denke schon, aber nicht im negativen Sinn. Jeder weiß, dass es Alternativen für jede Position gibt und hängt sich deswegen noch mehr rein im Training.

Meike: Der Konkurrenzdruck ist auf jeden Fall höher als im letzten Jahr, da mehr Spielerinnen da sind. Es ist vom Gefühl her auch ein anderes Mannschaftsgefüge. Allerdings glaube ich nicht, dass das was Schlechtes ist. Durch den größeren Kader ist mehr Zug im Training. Alle hängen sich rein.

Mit Johanna Meisel steht eine stabile Annahmespielerin der Mannschaft nicht mehr voll zur Verfügung. Erst in der Rückrunde könnte sie wieder dabei sein. Sie wird dem Team sicherlich spielerisch fehlen, oder?

Meike: Johanna wird uns total fehlen. Spielerisch sind ihre Aufschläge und ihre Durchschlagskraft im Angriff was Besonderes gewesen.

Und sozial?

Meike: Sie war immer ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Zum Glück ist es aber nicht für immer, sie kommt ja dann hoffentlich schon im Winter wieder. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, dass sie wieder da ist.

Sophia: Johanna war seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unserer Mannschaft, klar wird sie da fehlen. Uns das nicht nur sportlich. Sie war immer ein fröhlicher Mensch und deswegen freuen wir uns darauf, wenn sie hoffentlich zur Rückrunde wieder ins Team zurückkehrt.

Nora Anders hat in der Vorsaison in Sorpesee in der 2. Liga Nord gespielt. Michi konnte in der zweiten Mannschaft des Traditionsvereins Vilsbiburg Erfahrung sammeln. Was kann man davon mitnehmen?

Marc: Beide sind sehr starke Persönlichkeiten und angriffsstarke Spielerinnen. Das Schönste an Neuzugängen aus höheren Ligen ist, dass das Team viel von ihnen mitnehmen kann. Auch ich als Trainer bekomme immer wieder die Chance zu sehen, was anderen Trainern wichtig ist. Für das Team sind es vor allem zwei erfahrene Spielerinnen, die ihre Stressresistenz und ihr taktisches Wissen einbauen können.

Wie sind die Neuzugänge sportlich?

Marc: Sportlich betrachtet müssen sich die beiden erst einmal eingliedern. Es dauert immer etwas Zeit bis man weiß wie sich die Nebenspieler verhalten. Nora ist da momentan schon sehr weit. Wer erwartet, dass jetzt zwei Überspielerinnen auf die Feld stehen, den muss ich enttäuschen. Wir sind keine Mannschaft, die sich auf der Leistung eines „Stars“ ausruht. Wir haben keine Starting-6. Nicht mal einen klaren Auswechselkandidaten. Das Team ist wichtig. Mit Garantie verstärken sie den Kader. Im besten Falle aber, fallen sie spielerisch nicht mehr auf als andere. Dann sind sie die perfekte Ergänzung.

Die beiden Zweitliga-Jahre dürfen bei den beiden zudem nicht auf die Goldwaage gelegt werden. Michi verpasste aus gesundheitlichen Gründen einen nicht unerheblichen Teil der Saison; Nora musste auf der für sie ungewohnten Mittelblockposition spielen. Für einen massiven Unterschied, den man individuell erkennen könnte, ist die Zweite Liga einfach nicht weit genug weg von der Regionalliga.

Für die Young Volleys steht nach den zwei Vorbereitungsturnieren in Regenstauf und nach Katzwang nun der Endspurt an. An den strahlenden Gesichtern der Spielerinnen ist zu erkennen, dass sie gar nicht mehr bis zu dem Sonntag warten wollen. Wer Interesse hat in das Allgäu mitzufahren, sollte sich schnellstmöglich beim Abteilungsleiter melden. Wir wünschen der Mannschaft und dem Verein viel Glück für den Saisonstart.