Die N.H. Young Volleys dürfen in die Regionalliga aufsteigen. Das teilt der Verband mit. Doch der Verein bittet um Bedenkzeit.
„Mannschaften, die zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs auf einem Aufstiegsplatz sind, aber noch überholt werden könnten, erhalten das Aufstiegsrecht in die höhere Spielklasse“, teilt der Verband mit. Zwei Spieltage vor dem regulären Saisonende lag die Spielgemeinschaft aus Neudrossenfeld und Hollfeld auf dem ersten Platz und dürfte nach dem Abstieg 2019 wieder in der Regionalliga an den Start gehen. Meister dürfen sich die Young Volleys aber nicht nennen: „Diejenigen Mannschaften, die zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs eindeutig und sportlich nicht mehr änderbar als Tabellenerster feststehen, sind Meister der jeweiligen Liga. Alle weiteren Meistertitel werden nicht vergeben.“
Der Tabellenzweite Regenstauf und der Dritte Erlangen hätten noch an der Mannschaft von Trainer Hannes Willmer vorbeiziehen können. Auch sie dürfen in die Regionalliga aufsteigen. „Mannschaften, die zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs nicht auf einem Aufstiegsplatz sind und rechnerisch eine Platzierung erreichen könnten, die gemäß den festgelegten Regularien zum Aufstieg berechtigen, erhalten das Aufstiegsrecht in die höhere Spielklasse“, führt der Verband aus.
Verzichten die Young Volleys?
Den N.H. Young Volleys steht die Tür in die Regionalliga offen. Aber ob sie auch durch diese gehen, ist offen. „Wir müssen intern prüfen, ob wir unser Aufstiegsrecht wahrnehmen“, sagt Vorsitzender Carsten Böhm. Der höhere Aufwand und der sportlich große Sprung bringe den Verein ins Überlegen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und müssten sehen, ob diese in der Regionalliga bestehen könnte. Denn der Süden Bayerns hat eine deutlich höhere Leistungsdichte als der Norden“, sagt Böhm.
Ein größerer Punkt in den Überlegungen der Young Volleys sei aber der zu erwartende Mehraufwand. Denn nur Mannschaften, die rechnerisch abgestiegen sind, steigen auch ab. Wer sich in den verbleibenden Spielen noch hätte retten können, bleibt drin. „Es könnte deswegen sein, dass 14 oder gar mehr Mannschaften nächste Runde in der Regionalliga spielen. Das bedeutet nicht nur mehr Spiele, sondern auch Doppelspieltage an Samstagen und Sonntagen.“ Die Sollstärke der Regionalliga liegt bei zwölf Mannschaften.
Die Aufstockung hat nicht nur einen verschärften Abstieg zur Folge, sondern auch mehr Auswärtsfahrten verbunden mit höheren Kosten und größerem zeitlichen Aufwand. Böhm aber betont: „Es ist nur ein Zeit- und kein Budgetthema.“ Finanziell sei die Regionalliga für die N.H. Young Volleys auch mit 14 oder mehr Mannschaften stemmbar.
Mannschaft und Trainer entscheiden
Bis Ende April hat der Verein Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Wer diese trifft? Zu großen Teilen die Mannschaft und das Trainerteam. „Wenn sie den Wunsch äußern, aufzusteigen, wird der Verein alles unternehmen, diesem auch zu entsprechen“, sagt Böhm. Der Vorsitzende ist sich sicher, dass die Mannschaft auch ohne den vorzeitigen Abbruch den Aufstieg gepackt hätte. „Man darf keinen Gegner unterschätzen, aber normalerweise hätten wir die beiden Spiele gewonnen.“ In eigener Halle wären die N.H. Young Volleys noch auf Veitsbronn (9.) und Mömlingen (7.) getroffen.
Neben der Frage, ob das Aufstiegsrecht wahrgenommen wird, startet demnächst die Kaderplanung. „Wir haben noch keine Gespräche geführt, das läuft jetzt alles an. Bislang steht nur fest, dass meine Tochter Kristina nicht mehr spielen wird.“ Ob die Young Volleys künftig eine Etage höher spielen, soll nach Möglichkeit trotz der aktuellen Lage möglichst bald entschieden werden.