…und der zweite folgt sogleich

…und der zweite folgt sogleich

Mit einem Kantersieg gewannen die N.H. Young Volleys am Sonntag in Eibelstadt in der Regionalliga ihr zweites Spiel in Folge und dürfen weiterhin auf das Erreichen des Relegationsplatzes hoffen. Mit 3:0 (25:22, 25:16; 25:17) ließen sie dabei dem Zweitplatzierten keine Chance. Nachdem das Team vor drei Wochen noch 8 Punkte auf den Drittletzten Katzwang aufholen mussten, könnte nach diesem Erfolg ein Sieg für den Relegationsplatz reichen.

Sport fasziniert. Die Ungewissheit des Ausgangs lockt Zuschauer in Stadien, Sporthallen oder vor den Fernseher. Sie Sympathie für das Lieblingsteam lassen Emotionen aufkochen. Doch wenn ein Team enttäuscht, bleiben die Sitzplätze irgendwann leer. Für die N.H. Young Volleys schuldeten nach einer desaströsen Saison den Fans nun endlich mehr. Der März stand unter dem Motto: We stay in the Regionalliga. Den ersten Schritt machten die Young Volleys in der vergangenen Woche gegen Katzwang. Doch an diesem Wochenende wartete das Team, dass zwei Drittel der Saison die Liga anführte, der TSV Eibelstadt!

Die erlösende 1:4-Auszeit

Als man die Halle betrat spürte man, dass die Young Volleys großes vorhatten. Statt verständlicherweise nervös zu sein, scherzten sie herum, hatten glänzende Augen und wollten unbedingt endlich loslegen. Schon beim Einschlagen nagelten sie einen Ball nach dem anderen in das Feld und pushten sich jubelnd bis zum Anpfiff.

Was dann passierte war das Beste das Team passieren konnte. Sie lagen aalglatt 4:1 hinten. Ein für sie so klassisches Ergebnis, mit einer für sie so klassischen ersten Auszeit zum Satzbeginn. Was keiner der Zuschauer so geahnt haben dürfte: Nach einer 4:1-Auszeit drehte das Team seit zwei Jahren fast immer den Satz. Und so sollte es auch in Eibelstadt passieren. 5:6, 5:7, 6:7, 7:7 7:8 die Führung! Und ab da ging es los.

Mit überragendem Aufschlag und makelloser Annahme spielten die Young Volleys ihren besten Volleyball auf. Doch zu dieser Zeit war Eibelstadt noch selbstbewusst. Absteiger gegen möglichen Meister, das kannte man sich nicht bieten lassen. Sie erhöhten den Druck. Plötzlich stand das Team von Trainer d’Andrea mit dem Rücken zur Wand. 19:16 lagen sie hinten ehe ein taktischer Wechsel den Lauf der Gastgeberinnen unterbrechen sollte. Mit Erfolg. Die Oberfranken zogen an Eibelstadt vorbei und gewannen den Satz mit 25:23. Freude

Mit Spielwitz zum Sieg

Im zweiten Durchlauf bauten die Young Volleys voller Selbstvertrauen schnell eine Sechs-Punkte-Führung auf. Die enorme Klasse im Aufschlag zwang den Gegner zu unzähligen Fehlern. Im Schnellangriff bewiesen Mayer, Reichert und Braun immensen Spielwitz und zerstreuten den gegnerischen Block. Als hätte das Team vergessen, dass es im Abstiegskampf ist, probierten sie viel aus und spielten mit einer Gelassenheit auf, als wäre die Platzierung andersherum. Problemlos siegten sie mit 25:16.

Gerade diese Phase findet Coach d’Andrea bemerkenswert: „Wir haben in diesem zweiten Satz ein wenig vergessen, um was es geht und das gespielt, was wir im Training die ganze Saison schon abrufen.“ Die Kritik an seinen Spielerinnen, dass sie verkopft seien, entgegnet er: „Meinem Team wird oft unterstellt, dass es verkopft ist und deshalb diese Saison so viel in die Binsen gegangen ist. Ich sehe das aber anders. Eigentlich sind wir vom Kopf her sehr abgebrüht. Permanente drehen wir Sätze. Immer wieder starten wir gut in Spiele. Das wäre ja verkopft genau umgekehrt. Es ist eher die fehlende Einstellung gewesen. Teils wirkten wir resigniert. Doch den Punkt haben wir hinter uns gelassen und freuen uns einfach darauf Volleyball zu spielen.

Eine Zuspielfinte zum Breakpoint

Im dritten Satz raufte sich Eibelstadt noch einmal zusammen. Nachdem sie den Satz zunächst geführt haben, schafften es die Young Volleys bis zur Satzmitte einen Zwei-Punkte-Vorsprung zu halten. Ein Vorsprung der zum Sieg gereicht hätte, der aber starke Nerven gebraucht hätte. Eine Zuspielfinte in einem langen Ballwechsel durch Meike Schirmer brachte den nötigen Break-Point, um endlich den erhofften vierten Punkt Abstand zu erlangen. Die Young Volleys drehten noch einmal auf. Wieder war es vor allem der Schnellangriff, der immer wieder die Lücken fand.

Später fasste Diagonalangreiferin das Spiel so treffend zusammen: „Mädels, das hat so einen Spaß gemacht heute mit euch zu spielen.“ Und so ist es auch kein Wunder, dass auch der Matchball über einen Schnellangriff von Sophie Mayer den erlösenden Sieg brachte. Die rund 50 angereisten Fans waren außer sich vor Freude. Das Team tanzte auf ihren Sieg und ließ sich genüsslich für ihren Erfolg und ihren Siegesmut feiern.

Die Lockerheit ist zurück

Das, was sich die N.H. Young Volleys für den März 2019 vorgenommen haben, mochte im Februar noch kaum einer glauben. Doch jetzt scheint wieder alles möglich. Dem Team ist wieder zu Lachen zu Mute. Sie scherzen herum, sie nehmen sich und die Saison nicht mehr zu ernst. Neben dem Trainer haben auch zwei Spielerinnen ihren Einsatz genannt, sollte das Team erfolgreich sein. Gegen Hammelburg will das Team den Trend nun weiter fortsetzen.

Und so heißt es jetzt: Das war der zweite Streich…


In der Reihe We-Stay-In-Regionalliga-März:

Ausgabe 1: Das war der erste Streich